No somos racistas – Unsichtbarer Rassismus in Peru
Donnerstag, 22. November 2012
19 Uhr, HS XVII, Universität Bonn
Prof. Dr. Karoline Noack,
Altamerikanistik Uni Bonn
Die spanische Monarchie und ihre Amtsträger, darunter vor allem Theologen und Juristen, werden ausgehend von der Vorstellung der limpieza de sangre („Reinheit des Blutes“) des 15. Jahrhunderts häufig als die „Urheber“ eines Denkens über raza („Rasse“) konzeptualisiert, das vor allem in den spanischen Kolonien Amerikas zu einem Instrument der sozialen Ordnung und der politischen Herrschaft geworden sei. „Rasse“ wird damit in öffentlichen, aber auch wissenschaftlichen Diskursen lateinamerikanischer Länder zu einem historisch weitgehend unveränderlichen Phänomen stilisiert, das erst mit der Unabhängigkeit und neuen nationalen Entwürfen wie der raza cósmica in Mexiko oder des nuevo indio in Peru aufgegeben worden sei. Der Vortrag zeigt
1. die historische Dimension von raza in Spanisch-Amerika auf und erläutert
2. Formen eines „unsichtbaren“ bzw. negierten Rassismus in der peruanischen Gegenwart. Dabei wird sich zeigen, dass raza weder mit race noch mit „Rasse“ gleichzusetzen“ ist.
Weitere Vorträge in der Reihe:
Do. 29. November 2012
„Warum die Yaquis keine Asphaltstraße mögen“ – Vorurteile und Rassismus in Mexiko
Dr. Antje Gunsenheimer, Altamerikanistik und Ethnologie Uni Bonn
Do. 10. Januar 2013
„Making Race without Race/ Construyendo raza sin raza – Cuba and the Greater Caribbean/ Cuba y el gran Caribe“
Prof. Dr. Michael Zeuske, Iberische und Lateinamerikanische Geschichte, Uni Köln
Do. 17. Januar 2013
Race, Ethnicity, Indigineity – Perspektiven der Post-Colonial Studies
Prof. Dr. Barbara Schmidt-Haberkamp, Anglistik, Uni Bonn
Veranstalter: Hochschulgruppe Salon 17
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